Über mich
Stillen erhielt durch das Reaktorunglück in Tschernobyl 1986 eine besondere Bedeutung für mich. Ich wollte zu der Zeit meine damals sechs Monate alte älteste Tochter abstillen. Die Stillgruppe Göttingen bot 10 kg-Säcke Vollmilchpulver aus Vor-Tschernobylzeiten an. Nur deshalb meldete ich mich dort. Bald war klar, dass ich weiterstillen wollte - und seit Ende 1986 leitete ich selbst Stillgruppen, bis 2009 die in Minden. Dazu bot ich auch Kurse und Einzelveranstaltungen für Eltern rund ums Stillen und Kinderhaben in einem Familienzentrum in Göttingen, später beim BF in Minden an.
Während eines einjährigen Aufenthaltes meiner Familie in den USA lernte ich Laktationsberaterinnen IBCLC kennen und ihr Wissen und ihre Beratungskompetenz schätzen. 1993 bestand ich selbst das erste Mal das IBLCE-Examen (Erläuterungen s. unten) und berate seitdem Familien rund ums Stillen und zu verwandten Themen.
Für das Ausbildungszentrum Laktation und Stillen arbeitete ich mehr als 20 Jahre lang als Referentin und Kursbegleiterin, bis zu seiner Schließung Ende 2024. Nun bin ich für die Ausbildungsakademie Stillen und Laktation tätig sowie schon seit einigen Jahren für das Hebammenfortbildungsinstitut Herztöne. Ich berate Kliniken, schule deren Teams bei der Umsetzung moderner Stillförderungskonzepte und biete im deutschsprachigen Raum sowie im europäischen Ausland Fortbildungen für medizinisches Fachpersonal an. Seit 1994 bin ich Gutachterin für die WHO/UNICEF-Initiative "Babyfreundlich" (BFHI). 2021 schloss ich die Fortbildung zur StillspezialistIn® ab, 2023 die zur Fachkraft für Formula-ernährte Säuglinge und Kleinkinder.
Um Eltern und Fachpersonal vor irreführender Werbung für Muttermilchersatzprodukte zu schützen, engagiere ich mich für die Umsetzung des WHO-Kodex zur Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten.
Wie bedeutsam die Themen Stillen und auch Verbraucherschutz für uns alle sind, zeigt die im August 2021 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft veröffentlichte Nationale Strategie zur Stillförderung, an der ich als Vertreterin der WHO/UNICEF-Initiative "Babyfreundlich" mitgearbeitet habe.
Und, ganz wichtig:
Ich bin Mutter von drei großartigen, inzwischen erwachsenen Menschen und Großmutter von drei wunderbaren Enkelkindern.
Der ungeöffnete Sack mit dem Vollmilchpulver wurde übrigens vor gut 30 Jahren bei unserem Umzug nach Minden entsorgt.
Was bedeutet "IBCLC"?
IBCLC ist die Abkürzung für International Board Certified Lactation Consultant.
Voraussetzung zum Tragen dieses Titels ist eine abgeschlossene medizinische, pädagogische oder soziale Berufsausbildung, Erfahrung in der Stillberatung, die Teilnahme n einem umfassenden Fortbildungskurs zum Thema "Stillen und Laktation" und ein erfolgreich abgelegtes IBLCE-Examen (IBLCE = International Board of Lactation Consultant Examiners). Mit dem bestandenen Examen wird nachgewiesen, dass eine Laktationsberaterin IBCLC über umfangreiches theoretisches und praktisches Wissen zum Stillen verfügt und Mütter bzw. Eltern bei Fragen zum Stillen und bei Stillproblemen kompetent und einfühlsam beraten kann. Das IBLCE-Examen entspricht den Richtlinien der US National Commission for Certifying Agencies (Aufsichtskommission der USA für Prüfungen im Gesundheitswesen). "Laktationsberaterin IBCLC" ist in Deutschland ein geschützer Begriff.
Laktationsberaterinnen IBCLC müssen alle fünf Jahre mindestens 75 Stunden an von IBLCE anerkannter Fortbildung nachweisen und einen Multiple Choice-Test durchführen, mit dem ihr inidvidueller Fortbildungsbedarf festgestellt wird, oder wieder das Examen ablegen, um ihren Titel weiter führen zu dürfen.